#6: Überflüssiges für Fortgeschrittene mit Sylvia Necker

Shownotes

Der Gast der Woche:
Dr. Sylvia Necker ist Historikerin, Ausstellungs- und Radiomacherin und Klangwerkerin. Sie studierte Geschichte, Kunstgeschichte, Politik und Soziologie in Hamburg und promovierte dort am Historischen Seminar. Als Lehrbeauftragte war und ist sie an verschiedenen Universitäten tätig, unter anderem an der Leibniz Universität Hannover, der Johannes-Kepler-Universität Linz und der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 2014 bis 2017 war sie als Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Neukonzeption der Dauerausstellung in der Dokumentation Obersalzberg betreut vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin tätig. Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Nottingham übernahm sie 2019 die Leitung des Preußenmuseums des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe. Als Klangwerkerin und Radiomacherin macht sie experimentelle elektro-akustische Musik, komponiert Hörstücke und Soundscapes. Sie organisiert außerdem die Konzertreihe “freitagsmusik”, eine Serie für improvisierte Musik und AdHoc-Komposition und engagiert sich im Netzwerk „female pressure“, das Künstlerinnen und Musikerinnen im Bereich der elektronischen Klangkunst sichtbar macht.
http://sylvianecker.com/
https://soundcloud.com/neckersound

Der Sponsor der Woche:
Achim Andersch - Reformhaus Andersch
Glauburgstraße 77, 60318 Frankfurt am Main

Das Rezept der Woche: Hoorische

Zur Info: Es handelt sich um rohe Kartoffelklöße, in der Pfalz wegen der hervorstehenden Kartoffelraspeln auch „Hoorische“ genannt, also „Haarige“.

Rezept für 2 Personen

800 g mehligkochende Kartoffeln
1 Ei
Salz
Muskat
Evtl. Kartoffelstärke und/oder Weizengrieß

• Die Kartoffeln schälen, in eine Schüssel reiben und salzen. Dann in einem Tuch fest auspressen. Man muss da schnell arbeiten, da die Kartoffeln schnell oxidieren, also braun werden. Das ist nicht schlimm, nur unschön.
• Am Boden der Schüssel setzt sich nach ca. 20 Minuten die Kartoffelstärke ab. Das Wasser vorsichtig abgießen und die Stärke wieder zur Kartoffelmasse geben.
• Das Ei zufügen, Muskat hineinreiben, gut vermengen. Bei Bedarf nochmals auspressen.
• Ein Probekloß formen, sanft in siedendes Salzwasser geben und testen, ob er die Form behält. Tut er es nicht, etwas Kartoffelstärke in die Masse geben und einen neuen Versuch starten.
• Will alles partout nicht gelingen, kann man auch etwas Grieß in die Masse geben. Man sollte es aber in Zukunft immer wieder ohne probieren, irgendwann klappt das! Hat halt viel mit Erfahrung zu tun – aber Klöße halb und halb kann halt jeder Depp.
• Klappt es endlich, runde und längliche Klöße formen und ins Wasser geben. Das Wasser darf nicht kochen!
• Ca. 20 Minuten sieden lassen, bis alle Klöße oben schwimmen. Fertig.

Klassischerweise isst man in der Pfalz dazu eine Rahm-Specksoße und Sauerkraut. Die Soße ist schlicht eine einfache, sahnige Béchamel (wie das geht, haben Sie sicherlich schon bei Tim Mälzer gelernt), in die knusprige Speckwürfel gegeben werden.

Hinweise:
Selbstverständlich kann man die Klöße auch als Beilage zu einem Rind- oder Schweinebraten geben.
In vielen Rezepten wird in die Mitte der runden Klöße ein Croûton gegeben (auf Pfälzisch „Krachelsche“). Ist aber Schwachsinn, da das Ding im Kloß matschig wird und beim Draufbeißen nicht mehr kracht. Also nicht nachmachen.
Warum die Klöße rund und länglich gemacht werden, weiß kein Mensch. Aber das ist halt so. In größeren Familien bilden sich dann immer zwei Fraktionen, die einen mögen die runden eher, die anderen die länglichen.

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