#9: Überflüssiges für Fortgeschrittene mit Marco Tschirpke
Shownotes
Unser Gast:
Marco Tschirpke, geboren 1975 in Rathenow an der Havel, studierte nach einer unvollendeten Ausbildung zum Musikalienhändler Tonsatz und Klavier an der Folkwang-Hochschule in Essen. Irgendwann zog er, wie alle, nach Berlin. Seit 2003 tritt er mit seiner einzigartigen Kunstform, den „Lapsusliedern“, auf, die schon heute das Zeug dazu haben, Klassiker zu werden. Der vielfach preisgekrönte Musik-Kabarettisten verfasst indes auch Gedichte und Kurzgeschichten. Der Ullstein-Verlag beschreibt das so: „Was der Espresso für Kaffeeliebhaber, ist Marco Tschirpkes Wortkunst für die übersättigte Kabarettwelt: hochkonzentriert, schwarz, kurz und wirksam.“ Und Harry Rowohlt hat das Dilemma Tschirpkes treffend mit den Worten zusammengefasst: „Wem Heinz Erhardt zu naiv-kindlich, Robert Gernhardt zu unpolitisch und Goethe zu langohrig ist, der findet in Marco Tschirpke auch keine Alternative.“
http://www.marco-tschirpke.de/
Der Sponsor der Woche:
Zahnarztpraxis Dr. med. dent. Marcus Moghadam und Kollegen
https://www.zahn-ffm.de/
Das Rezept der Woche:
Pasta e Fagioli
Ca. 250 g getrocknete Bohnen (weiß oder rot, das ist egal)
Ca. 250 g Pasta (Penne, Rigatoni, Fusilli o.ä., aber keine Spaghetti oder Tagliatelle)
1 Dose geschälte Tomaten
1 Zwiebel
1 Karotte
1 Stück Knollensellerie
Knoblauch
Thymian, frisch oder getrocknet
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Zucker
Tomatenmark
Etwas Rotwein
• Die Bohnen waschen und über Nacht einweichen, am besten in abgekochtem Wasser, das verringert die Quell- und Garzeit. Am nächsten Tag die Bohnen weichkochen. Sie können das ruhig im Einweichwasser machen, anderslautende Ratschläge sind Humbug. Wenn Sie hartes Wasser haben, etwas Natron ins Kochwasser geben. Das verringert die Garzeit.
• In der Zwischenzeit die kleingewürfelten Gemüse (außer dem Knoblauch) in einer Kasserolle in Olivenöl anschwitzen, einen Esslöffel Tomatenmark hinzugeben und anrösten, mit einem Schluck Wein ablöschen und so lange reduzieren lassen, bis sich ein Bodensatz bildet (es darf aber nicht anbrennen). Nun noch ein Schluck Wein hinzugeben, durch Rühren mit einem flachen Kochlöffel den Bodensatz lösen und alles abermals so lange einkochen, bis sich wieder ein Bodensatz bildet (den nennt man übrigens „Pfannengold“, wenn Sie angeben wollen, können Sie auch was von „Umami“ daherfaseln. Die Oma jedenfalls sagte dazu schlicht „G’schmack“).
• Nun eine Dose Tomaten in den Topf geben, den Bodensatz wieder durch Rühren lösen und alles langsam köcheln lassen. Haben Sie nur getrockneten Thymian, ihn nun hinzugeben. Eine Prise Zucker hinzugeben, etwas Salz (Vorsicht, die Masse reduziert noch) und nach Belieben kleingeschnittenen Knoblauch.
• Kochen Sie die Nudeln so al dente wie Sie wollen.
• Nun Bohnen und Tomatensoße vermählen. Bestenfalls müssen Sie kein Kochwasser der Bohnen wegschütten, es sollte eine dickflüssige Masse ergeben.
• Die Nudeln abseihen (Nudel-Kochwasser erstmal auffangen) und zu der Masse geben. Bei Bedarf noch etwas Kochwasser dazugeben und – falls noch keine getrockneter drin ist – frischen Thymian.
• Portionsweise In Teller schöpfen, etwas Pfeffer darübermahlen, etwas Parmesan oder Pecorino darüberhobeln und mit einem ordentlichen Schluck Olivenöl krönen. Fertig.
Anmerkung: Dieses Gericht steht und fällt mit dem Geschmack der Tomaten. Man sollte keine Billigtomaten verwenden. Das ist immer chinesische Massenware, die in Italien abgefüllt wurde. Am besten gute Bio-Dosentomaten oder San Marzano-Tomaten. Die wachsen am Fuße des Vesuvs und lassen sich wegen ihrer Form nicht in maschinell ernten. Kosten halt was. Das gilt übrigens auch für die Bohnen, das Öl, das Tomatenmark (immer dreifach konzentriert!), die Nudeln – und überhaupt alles.
Freundin
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